Die Szilassi - Trommel
Das Szilassi
Polyeder besteht aus 7 Flächen, 21 Kanten, 14 Ecken und hat ein Loch.
(Für Neugierige gibt es noch viel mehr Infos
hier - inklusive
einem hübschen Bastelbogen zum downloaden).
Wie kann man so eine Struktur musikalisch umsetzen? Der folgende
Vorschlag ist sehr abstrakt und beruht auf Ideen von
Guerino Mazzola und
Andreas Nestke. Man kann
geometrische Gebilde wie dieses Polyeder zur Interpretation kombinatorischen
Strukturen nutzbar machen.
Jede Fläche soll einen bestimmten Rhythmus in der Periode 14
repräsentieren. Und 2 oder 3 Rhythmen sollen immer genau dann einen
nichtleeren Schnitt haben, wenn die betreffenden Flächen sich in einer Kante
oder einem Eckpunkt schneiden. Außerdem sollen in unserem konkreten Beispiel
zwei Rhythmen jeweils symmetrisch sein, wenn die zugehörigen Flächen
kongruent sind.
Hier ist eine Lösung:
{A = {0,1,2,3,6,7},
B = {5,4,3,2,13,12}, C = {3,4,8,11,9,6},
D = {2,1,11,8,10,13}, E =
{8,4,5,0,7,10}, F = {11,1,0,5,12,9},
G = {10,7,6,9,12,13}}
Das Bild zeigt einen Zyklus der Periode 14 ("eine Uhr mit 14 Stunden")
und die 7 Notenlinien sind je für eine Stimme reserviert. Wenn man jeder der
7 Stimmen eine eigene Tonhöhe zuordnet, so entsteht ein Folge von 14
verschiedenen Dreiklängen.
Veranschaulichung in der "Unerhörten Geometrie"
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Dreiklangszyklus 1 |
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Dreiklangszyklus 2 |
Was man in den beiden Geometrien "DreiklangsZyklus 1" bzw. "DreiklangsZyklus
2" hört, sind also zyklische 'Dreiklangsmelodien' entlang den
Eckpunkten des Szilassi Polyeders.
Diese Zyklen sieht man in den Geometrien als Polygonzüge.
Der "DreiklangsZyklus 2" ist sehr leicht zu verstehen,
denn die Bezeichnung der Flächen (A, B, C, D, E, F, G)
stimmt mit den verwendeten Tonstufen überein (B = "H").
Immer wenn eine bestimmte der 7 Tonstufen vorkommt, dann
befindet sich die Dreiklangs-Melodie gerade auf der
zugehörigen Fläche, denn jede Fläche entspricht einer Stimme
- und jede Stimme einer Tonstufe. Das kann man in den
Geometrien "Stimmen A", "Stimme B", ... "Stimme G" genau
verfolgen. Da G der tiefste Ton ist, ergibt sich eine Skala
die die Musiker "mixolydisch" nennen.
Auch die beiden Szilassi-Drummings und Szilassi-Percussions beruhen auf
diesen 7 Rhythmen.
Jedem dieser vier Beispiele entspricht ein bestimmter zyklischer Polygonzug
durch das Polyeder, dessen Kanten je als 2-stimmige Rhythmen interpretiert
werden - nämlich jener Rhythmen, deren Flächen sich an der betreffenden
Kante treffen. Bei den Drummings ist das Szilassi-Polyeder also eine Trommel
mit 7 Trommelfellen und es wird immer auf zwei Flächen getrommelt (und zwar
immer der zugehörige Rhythmus). Da nun die Abfolge der 2-stimmigen Rhythmen
durch einen Polygonzug bestimmt wird, wird immer einer der Rhythmen
beibehalten und einer ändert sich. Wenn Ihr also mit den Händen trommeln
würdet, müsste immer eine Hand eine neue Fläche suchen, während die andere
bleibt, wo sie ist. Jeder dieser Zyklen hat die Länge 14 - genau wie die
Periode der Einzelrhythmen. Das heißt jedes dieser Beispiele hat die Periode
14 * 14 = 196.
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